Jubiläum 50 Jahre Hanshi Tokio Funasako in Deutschland

„Ein Karatepionier zieht Bilanz“

 

„Zwei Jahre musst du durchhalten“, befahl ihm sein damaliger Trainer Großmeister Yoshihiro Urakawa. Auch Gogen Yamaguchi entließ ihn aus der Nationalmannschaft mit dem Gedanken, dass er bald wiederkäme und so reiste Tokio Funasako 1968 auf Einladung des deutschen Sportbundes nach Deutschland. Im Gepäck hatte er eine ausgezeichnete Karate- und Kendo Ausbildung sowie unzählige Urkunden, jedoch wenig Geld in der Tasche. Er kam nach sechs Wochen beschwerlicher Reise auf dem Meer-, Land- und Luftweg in Deutschland an.

 

Zu Beginn arbeitete er in verschiedenen Firmen als Hilfsarbeiter, nahm aber niemals Trinkgeld an, denn dafür war er als Japaner zu stolz. Sein Ziel war es nur von Karate leben zu können. So zeigte er unzählige Male Bruchtests, Katas und Selbstverteidigungstechniken wie z.B. vor einer Kinovorstellung in Heilbronn. Trotz der sprachlichen und kulturellen Barriere gefiel ihm Deutschland sehr gut und so gründete er nach und nach viele Vereine und Verbände. Auch wollte er seine Schüler nicht im Stich lassen und so blieb er. 

 

Daher richtete der IGKR e.V. am 29.09.2018 einen Jubiläumstag für Hanshi Funasako aus. 

Viele Karatekas, hochrangige Trainer und Gäste aus dem ganzen Bundesgebiet und Japan kamen angereist, um Hanshi Funasako die Ehre zu erweisen. Zuerst trainierten die jüngeren Karatekas bei Shihan Yukio Kimura, 8. Dan Aikido und Gesundheitstrainer sowie Hanshi Funasako, der auch als Übersetzer fungierte sowie bei den Trainern Shihan Athula Minithanthri, 7. Dan Shito-Ryu und Werner Dietrich, SV-Ausbilder der Polizei und Trainer für Gewaltprävention.

Als Überraschung für den Jubilar kam Antonio Leuci, 6. Dan Karate, Vizeweltmeister und vielfacher Europa- und deutscher Meister aus dem Norden angereist.

 

In der Mittagspause hielt Schatzmeister Rainer Wenzel vom Vorstand des KVBW eine Laudatio.

Er würdigte ihn für sein langjähriges Engagement, sein Können und seine Bescheidenheit. 

Auch Werner Dietrich überreichte ihm aus Dankbarkeit für seinen Einsatz ein Geschenk.

Hanshi Funasako zeigte sich sehr gerührt und ließ es sich nicht nehmen, Herrn Wenzel und den Trainern besondere Präsente aus Japan zu überreichen. Danach trainierten die Erwachsenen Karatekas in unterschiedlichen Einheiten. Dabei zeigten die „Senseis“ einen ausgewählten Mix aus Kampfsport, Kampfkunst und Gesundheitstraining.

 

Die Übungseinheiten erschienen sehr kurzweilig und so war der Nachmittag bald vorüber. Um 19:00 Uhr traf sich der Jubilar mit seinen Ehrengästen, dem IGKR-Vorstand und zahlreichen Freunden und Karatekas zu einem festlichen Abendessen in Mosbach.  Zuerst würdigte der stellvertretende Bürgermeister Volker Wesch Hanshi Funasako für seinen „wichtigen Beitrag“ in Mosbach und Umgebung. Dabei unterstrich er seine besondere Vermittlung von Kampftechniken in Verbindung mit Disziplin und Toleranz sowie seine positive Lebenseinstellung.

 

Im Anschluss hielt Wolfgang Weigert, Präsident des DKV, eine Festrede. Da die beiden sich schon lange kennen, erinnerte Wolfgang Weigert sich an einige Begebenheiten, die vom unnachahmlichen Charakter von Hanshi Funsako zeugten und bedankte sich für seine langjährige Treue im Deutschen Karateverband. Hanshi Funasako freute sich, dass er bei ihm einen „bleibenden Eindruck hinterlassen habe“. In Anbetracht seiner außerordentlichen Verdienste und herausragenden Leistung verlieh er Hanshi Funasako die Ehrennadel in Platin, der höchsten Auszeichnung im deutschen Karateverband.

 

Im Laufe des Abends folgten viele weitere Anekdoten aus dem Leben von Hanshi Funasako sowie Ehrungen aus einigen Karatevereinen, die er einmal gegründet hatte. Hanshi Funasako und der  Vorstand des IGKR überreichten wiederum langjährigen Karatekas, Ehrenamtliche und Trainer Präsente aus Japan sowie Tshirts mit der IGKR-Karatefaust, welche Gogen Yamaguchi seinerzeit an Tokio Funasako übertragen hatte. Bei all den vielen Wertschätzungen zeigte sich Tokio Funasako ungewöhnlich gerührt und zufrieden über die gelungene Veranstaltung.